Knapp daneben ist auch vorbei

Heroldsberg, 19.2.17. Wie im Hinspiel gab es einen wahren Krimi zwischen dem Tabellenführer Wolnzach und dem Tabellenzweiten Heroldsberg. Dieses Mal hatten die Franken das glücklichere Händchen, die Wolnzacher Bayernliga-Basketballer – mussten sich 73:77 geschlagen geben.

Zu viele kleine Fehler verhinderten, dass Tobias Ziehe (am Ball) und sein Team seine Vorteile gegen Christoph Schröder & Co (rot, Nr. 14) dominant ausspielen konnten.

Zu viele kleine Fehler verhinderten, dass Tobias Ziehe (am Ball) und die Herren1 ihre Vorteile gegen Christoph Schröder & Co (rot, Nr. 14) dominant ausspielen konnten.

Mit der Niederlage gegen den TV Augsburg am vorletzten Spieltag haben die Wolnzacher nun die erste kleine Niederlagenserie der Saison auf dem Buckel. „Ärgerlich!“, findet Trainer Mike Urban. „Denn Heroldsberg musste auf drei, vier gute Spieler verzichten. Wie gegen den TVA haben wir zwei Viertel gewonnen, aber das reicht eben nicht. Das war schon eine gute Chance, einen entscheidenden Schritt voranzukommen. Ich hätte mir sowohl mehr Killerinstinkt als auch Coolness gewünscht.“

Der TuSpo Heroldsberg bewies am Sonntagmorgen jedenfalls, dass er ebenfalls tief besetzt und kampferprobt ist. Aufbauspieler Philipp Hesel (13 Punkte) und Center Tobias Luther (11) punkteten weit über ihrem Saisonschnitt (Hesel: 5,7/Luther: 5,5), während Heroldsberg insgesamt die Linie der Schiedsrichter besser auszunutzen wusste und gegen die körperlich überlegenen Wolnzacher alles in die Waagschale warf, was das Trainergespann Selzle-Kolb an Energiereserven und Schlitzohrigkeit – mobilisieren konnte. So gelang den Hausherren dank dem galligen – Ibrahim Alshaikhahmed (15 Punkte) Mitte des ersten Viertels ein 7:0-Lauf, den die Wolnzacher gleich mit einer Auszeit würdigten. Danach schlug die Wolnzacher Bank über Tobias Fuchs, Alexander Jureczek und Alexander Hoffmeister zu, so dass es fast ausgeglichen (17:20) ins zweite Viertle ging. Dasselbe Spiel gab es in diesem Abschnitt: Heroldsberg legte mit einem 10:2-Lauf vor (30:19, 16. Min.), Wolnzach konterte mit einem 10:0-Lauf, zur Halbzeit stand es 32:34 aus Sicht der Wolnzacher.

19 Wolnzacher Ballverluste bis zu diesem Zeitpunkt verhießen allerdings nichts Gutes. Aufbau Stefan Fuchs forderte mehr „Toughness und individuelle Wachheit“. „Außerdem haben wir unsere Mismatches nicht effektiv genug nutzen können. Schlechte Entscheidungen oder zu hastige Würfe haben es uns schwer gemacht, einen besseren Rhythmus zu finden“, so Fuchs. Im dritten Viertel drehten die Wolnzacher dann mit David Eichmüller, Johannes Wießnet und Stefan Fuchs auf. Eichmüller versenkte endlich die ersten Dreier für Wolnzach, Johannes Wießnet dominierte weiter die Zone mit acht Punkten in diesem Abschnitt. In der letzten Viertelminute streute Fuchs dann noch fünf Zähler zu einem 7:0-Lauf ein, der die Wolnzacher mit einer 56:53-Führung und guten Mutes ins letzte Viertel gehen ließ. Hier gab es nun einen emotionalen Schlagabtausch. Christoph Schröder (18 Punkte) und Hesel versenkten zwei Dreier für Heroldsberg, für Luther kullerte ein Ball nach Wolnzacher Foul zum 66:63 (35. Min.) durch die Reuse. Die Gäste konterten mit einem Dreipunktespiel durch Hoffmeister, Freiwürfen von Tobias Ziehe und einem Dreier von Sven Leichtl, so dass es in der 39. Minute 69:69 stand. Leichtl vergab dann einen Freiwurf beim Stand von 70:71 (40. Min.), zudem patzte sein Team gleich danach trotz guter Defensive beim Rebound, was Alshaikhahmed mit seinem patentierten Mitteldistanzwurf bestrafte. In der „Stop-the-Clock-Phase“ spielten die Wolnzacher zwei Einwurfplays hervorragend aus, konnten jedoch aus daraus resultierenden Freiwürfen und einem freien Dreier kein Kapital mehr schlagen. Mit vier von vier Freiwürfen brachten die Franken das Spiel in trockene Tücher.

Die Partie hinterließ körperliche Spuren bei den Wolnzachern. Lukas Kappelmeier (Verdacht auf Zerrung), Alexander Hoffmeister (Rippenprellung), Filip Schinhammer (Zeh) und David Eichmüller (krank) fallen erst einmal aus. Passenderweise haben die Wolnzacher Herren-Basketballer das kommende Wochenende spielfrei und können die Zeit nutzen, um zu genesen und die Formkurve weiter nach oben zu schrauben. „Wir wollen besser kommunizieren, uns im Training gegenseitig ans Limit bringen und an einem Strang ziehen“, fasst Alexander Jureczek die Ziele der nächsten zwei Wochen zusammen.

TSV WOLNZACH: Leichtl (8), Kappelmeier, Jureczek (1), Schinhammer (1), Eichmüller (8), Hoffmeister (10), Moosmayr (1), Ziehe (7), Degner, Fuchs S (10), Wießnet (21), Fuchs T (6).