Eine schwere Geburt

Wolnzach, 4.2.18. Es wurde eine schwere Geburt, doch am Ende holten die Wolnzacher Damen einen weiteren wichtigen Sieg Richtung Klassenerhalt. Gegen den Tabellenletzten Dachau gelang am Sonntagnachmittag ein mühsames 63:59 (27:36).

Augen zu und durch hieß es für die Wolnzacher Damen in Halbzeit zwei.

Augen zu und durch hieß es für die Wolnzacher Damen in Halbzeit zwei.

Die Gäste aus Dachau waren nur zu fünf in die Hallertau gereist, wirkten aber zu keinem Zeitpunkt des Spieles ausgelaugt und verlegen um eine Antwort. Ganz anders die neun Wolnzacherinnen, die aushilfsweise von Mike Urban gecoached wurden und von denen vier Spielerinnen mit Erkältungssymptomen ins Rennen gingen. Nach einem verhaltenen Start (6:8, 7. Min.) legten die Hausherren über Verena Brunner und Julia Braun einen 6:0-Zwischenspurt hin und wähnten sich auf einem guten Weg. Doch Christina Böpple (24 Punkte) und Anna Ernst (14) hatten da ein Wörtchen mitzureden und streuten bis zum Viertelende jeweils sechs Zähler ein. Es galt, die erste kleine Ãœberraschung und einen 14:16-Rückstand zu verdauen im Wolnzacher Lager.

Es blieb bis zum 25:26 (16. Min.) eine Partie auf Augenhöhe, als sich Verena Brunners Ausfall bemerkbar machte. Diese hatte einen Schlag aufs Auge bekommen, konnte erst nach der Halbzeit wieder einsteigen und ihr Team mit einem Double-Double-  (18 Punkte / 11 Rebounds) zum Sieg führen. Dachau nutzte die Wolnzacher Verunsicherung Mitte des zweiten Viertels und zog über Böpple und Anette Fehrenbach (8 Pkt.) bis zur Halbzeit auf 36:27 davon.

Dies beschwor besonders den Kampfgeist der erfahreneren Wolnzacher Spieler herauf. Claudia Huber ging fortan mit mehr Intensität in der Zone zu Werke, während Natalie Wiesenberger im Angriff aufdrehte und zehn Zähler im spielentscheidenden dritten Viertel (24:15) erzielte. Julia Eichmüller erzielte sechs ihrer acht Zähler in Durchgang zwei, so dass die Wolnzacher dank einer genau austarierten Defensivtaktik im letzten Viertel (12:10) den Sieg über die Ziellinie retteten.

Eichmüller fand das Spiel ihrer Mannschaft zu statisch, es fehlte an Kommunikation und Ideen. „Die Einstellung und Körpersprache wurde in Halbzeit zwei dann besser, da haben wir aggressiver unsere Chancen herausgespielt“, so Eichmüller. Julia Braun empfand die aktuelle Verfassung der Wolnzacher aufgrund der Krankheitsfälle als „bescheiden“. In den letzten Wochen sei kaum ein 5-gegen-5 im Training zustande gekommen, „dadurch waren wir im Halbfeldangriff oft passiv“.

Mit diesem Sieg stehen die Wolnzacherinnen (5:7 Siege) derzeit auf dem sechsten Platz. Passau (4:7) konnte am Samstag etwas überraschend gegen Rosenheim (7:5) gewinnen (67:62), während Schwabing (4:8) nur knapp gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Jahn München 3 verlor (52:58). Bad Aibling (2:9) und Dachau (0:12) belegen vor Passau und Schwabing die letzten Plätze.

TSV WOLNZACH: Beck (5), Braun (4), Brunner (18), Eichmüller (8), Gürle, Huber (4), Merkl (2), Seidl (2), Wiesenberger (20).